Gesellschaftsspiele mit oder gegen unsere Kinder zu spielen ist bei uns der absolute Endgegner. Der Bowser glücklicher Spieleabende. Die Regenbogenstrecke gemeinsamer Zeit.
Nein wirklich, habt ihr schon mal 6 Stunden Monopoly mit einem Kind gespielt, dass kaum bis 20 zählen kann? Oder das vielgeliebte und allseits bekannte Spiel „Mensch ärgere dich nicht“, bei dem man monoton Runde um Runde würfelt um seine 4 Figuren ins „Häuschen“ zu bringen. Laaaaangweilig…
Unsere Kinder wachsen in einer richtigen Zocker- und Spielfamilie auf, aber leider sind sie uns in vielen Spielen noch lange nicht gewachsen. Während Mama und Papa am liebsten epische Strategiespiele aufbauen, oder stundenlang über Knobelspielen tüfteln die sich gern auch über mehrere Tage ziehen, so würden unsere Kinder wohl am liebsten ein „Lotti Karotti“ oder vergleichbares auf den Tisch bringen.
Leider kann man uns mit Memory und dem “verrückten Labyrinth“ nicht hinter dem Kamin hervorlocken, denn sowohl Mama, als auch Papa sind sehr kompetitive Spielgegner, die sich gern herausfordern und herausfordern lassen. Dabei ist es eigentlich egal ob man zum Gewinnen Geschicklichkeit, strategisches Handeln, Allgemeinwissen oder einfach Kampfgeist braucht. Je schwieriger, desto besser. Gewinnen lassen gibt es hier nicht, auch nicht für Kinder! Der Sieg muss selbstständig errungen werden. Das finden wir pädagogisch sinnvoll und befriedigt natürlich unsere Spielvorstellungen, sorgt aber bei den Kinder eher für Frust und Unlust.
Wie kann man also nun ein Spiel finden, welches sowohl die Eltern fordert, die Kinder aber nicht gleichzeitig überfordert? Hier haben uns liebe Freunde einen richtigen Freundschaftsdienst erwiesen und das perfekte Spiel für uns gefunden:
„Klein schlägt Groß“ von Goliath.
Das Spiel ist für 2-4 Spieler ab 6 Jahren und enthält Fragen zum Allgemeinwissen, deren Beantwortung Punkte einbringt um den Sieg zu erreichen. Auf einem Spielbrett ziehen die Figuren der Kinder gegen die Figuren der Eltern in die Schlacht. Die kleinen bilden ein Team gegen die großen. Pro beantworteter Frage darf die eigene Spielfigur ein Feld vorrücken. Es gilt je Runde eine Fragenkarte mit 3 Fragen zu bearbeiten. Dabei kann man sich sogenannter Falltüren bedienen, die einem das vorankommen bei richtiger Antwort erleichtern, bei falsch beantworteten Fragen aber auch deutlich erschweren können.
Wer jetzt denkt, dass hier die Eltern doch aufgrund des Alters und der Lebenserfahrung einen klaren Vorteil haben irrt sich. Es gibt nämlich jeweils unterschiedliche Fragen. Die Fragen der Kinder sind an deren Interessen und Wissensstand angepasst, die der Eltern merklich schwieriger. So müssen beide Parteien ihr Können und ihr Kennen unter Beweis stellen.
Ihr könnt uns glauben, die kleinen stehen uns in dem Spiel in nichts nach und wir haben viel Spaß gemeinsam. Auch bietet das Spiel herrlich viel Gesprächsstoff, denn Fragen wollen oft auch eine Antwort haben. Hier kann man das Spiel wunderbar zum Anlass nehmen mit seinen Kindern über Gott und die Welt und zahlreiche andere Themen ins Gespräch zu kommen und schnell wird aus einem Spiel ein ernstes Gespräch, eine lustige Geschichte aus Papas Kindheit oder eine ganz große Erleuchtung bei unbekannten Themen. Es ist spannend zu sehen was unsere Kinder schon so alles wissen und was für Gedanken und Schlüsse sie ziehen um auf korrekte Antworten zu kommen.
Also schmeißt doch „Catan“ und „Tempo kleine Schnecke“ beim nächsten Spieleabend mal zurück in die Kiste und probiert was Neues. Viel Spaß und viel Erfolg gegen eure Kinder. Aber Achtung: Sie werden euch platt machen 😉
Familie Trautmann