Naaaa, schon bemerkt? Es ist Oktober und das Herbstwetter hat Einzug gehalten. Typisch für diese Jahreszeit färben sich die Blätter an den Bäumen in den prächtigsten Farben, Halloweensüßigkeiten wandern beim Einkauf in den Wagen und an jeder Straßenecke, vor jedem Supermarkt und auf jedem Acker findet man sie: Kürbisse.
Jährlich fahren wir Anfang Oktober kopfschüttelnd an den orangefarbenen Gewächsen vorbei, weigern uns, welche mitzunehmen und doch liegen sie 2 Wochen später bei uns in der Küche. Wir sind wohl nicht besonders schwer durch optisch schöne Werbung zu manipulieren. Es ist aber auch einfach zu verführerisch.
Frech grinsen uns unsere neuen dicken Gemüsefreunde nun täglich in der Küche an und fordern uns heraus, etwas aus ihnen zu zaubern.
Nicht nur Harry Potter in den gleichnamigen Büchern wusste den Kürbis in Form von Pasteten oder Saft als Energielieferant und Seelentröster zu schätzen. Nein, auch viele deutsche Haushalte warten mit den einfallsreichsten Verarbeitungsrezepten und Dekoideen auf. Von Kürbiscremesuppe, dem grässlichen süß-saueren Kürbiskompott der DDR (herzlichen Dank an dieser Stelle an unsere Großmutter für dieses „kulinarische“ Erlebnis), Aufläufen, Brotaufstrichen und Salaten hatten wir aber dieses Mal alle genug und deshalb haben wir etwas neues versucht. Mit dem Midizwerg in der Küche und ganz viel Elan ist dabei etwas richtig Tolles entstanden. Schnallt euch an, denn hier kommt DAS Rezept für unsere Marmelade, der Rolls Royce unter den süßen Aufstrichen und passend zum neuen Herbsttrend, bei dem man den Kürbis mittlerweile sogar in den Kaffee rührt, der letzte Schrei für jeden Influencer.
Was ihr braucht:
5-6 gelbe Pflaumen
1 Hokaidokürbis
800g Gelierzucker
1 Zimtstange
Chaigewürz oder -Sirup
So funktioniert es:
Zunächst wascht, entkernt und viertelt ihr die Pflaumen, welche ihr anschließend fein püriert. Den Kürbis könnt ihr schälen (müsst ihr aber bei einem Hokaido nicht) und gebt ihn dann für gute 30 Minuten in den Dämpfer. Wenn der Kürbis gar ist, püriert ihr diesen ebenfalls schön cremig. Für unsere perfekte Mischung haben wir 600g Pflaumen mit 200g Kürbis und 800g Gelierzucker in einem Topf (lieber größer, da die Masse dazu neigt hochzukochen) vermengt. Ihr könnt eure Marmelade aber ganz nach Belieben abschmecken. Wichtig ist lediglich das Verhältnis vom Zucker zu Obst/Gemüse.
Habt ihr die Masse in den Topf geschüttet, würzt ihr das Ganze mit 8cl Chaisirup (wir haben welchen von DaVinci verwendet) oder einer üblichen Chaimischung. Wer mag, kann auch Nelken, Vanille oder andere Gewürze nach Geschmack hinzugeben. Die Mischung lasst ihr nun auf höchster Stufe aufkochen. Sobald die Marmelade kocht müsst ihr diese noch für 4 Minuten unter ständigem Rühren auf mittlerer Stufe weiter köcheln lassen. Die klebrige und duftende Köstlichkeit gebt ihr dann zusammen mit einer Zimtstange in heiß ausgespülte Einmachgläser und lasst sie abkühlen. Et voila, schon ist euer neuer
Frühstücksbegleiter fertig.
Das Ganze sieht nicht nur toll aus, es duftet und schmeckt einfach nur herrlich. Und für alle Gemüseverweigerer an deutschen Esstischen ist es eine tolle Variante, etwas neues zu probieren und die Kinder nach einer Verkostung mit der schonungslosen Wahrheit des eigenen Gemüseverzehrs zu überraschen. Zumindest meine Kinder sind begeistert und ich bin sicher, euch wird es auch schmecken. Also, ran die Töpfe, fertig los. Pump up your jam!
Familie Trautmann