Die Vorweihnachtszeit ist für uns die schönste Zeit im Jahr. Das Haus erstrahlt im Lichterglanz, alles ist festlich geschmückt und der Duft frisch gebackener Kekse und Stollen zieht durch die heimelig warmen Zimmer. Wir sitzen dann gern als Familie beisammen, trinken heißen Kakao und erzählen uns Geschichten.
So geschah es, dass vor 8 Jahren an einem Winterabend ein kleiner Wichtel bei uns einzog. Freche, langbärtige, zwergenähnliche Kreaturen, die in fremder Leute Stuben Einzug halten sind längst nichts ungewöhnliches mehr, liest man doch besonders in den sozialen Medien immer öfter davon. Viele Eltern kennen sie bereits und bedienen sich dieser schönen Idee um ihren Kindern Ängste zu nehmen, Mut zu machen oder einfach nur eine kleine Freude zu bereiten.
Unser Wichtel stand eines Abends plötzlich mit gepackten Koffern vor unserer Tür und verkündete, dass er von nun an jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit bei uns kampieren würde. Wir bauten ihm eine kleine magische Wichteltür, durch welche er jederzeit den Nordpol erreichen konnte, stellten ihm eine Bank vor sein Häuschen und zündeten ihm eine Kerze an, die ihm den Weg zu uns leuchten würde.
8 Jahre sind eine lange Zeit und die Geschichte unseres Wichtels Kunibert entwickelte sich zu einem richtigen Konstrukt. Wir dachten uns aus, wie die Wichtel aussehen, welche Berufe sie in der Weihnachtszeit und unter dem Jahr haben, wie sie dem Weihnachtsmann helfen, woher sie ihre magischen Zauberkräfte bekommen und was sie wohl gern zum Abendbrot essen. Unser Kunibert ist über die Zeit zu einem festen Ritual und Bestandteil unserer Familie geworden, der uns die Weihnachtszeit versüßt und die Fantasie anregt.
Unser Wichtel hilft uns manchmal bei schwierigen Situationen oder übernimmt Aufgaben im Haushalt. Er bringt dann und wann ein kleines Geschenk, einen Brief oder einen Auftrag vom Weihnachtsmann an Mama und Papa mit und er verfilzt den Mädchen nachts die Haare. Gut, letzteres ist nicht wirklich eine Hilfe, aber ab und zu bittet er die Kinder auch um Erledigungen oder hinterlässt uns Gedichte, Geschichten, Bastelideen oder Rezepte, die dann eifrig von den Kindern bearbeitet werden. Dem Grundschulkind verhalfen seine täglichen Briefe zu besserem Lesen, das Kitakind freut sich einfach über eine Süßigkeit in Kuniberts Vorgarten. Kurzum, unser ringelstrümpfiger Untermieter beschäftigt uns ausgiebig und verkürzt so die Wartezeit auf den Heiligen Abend.
Vielleicht ist so ein Wichtel ja auch ein willkommener Gast für euch? Ihr müsst ihm nur ein Refugium bauen, wo er sich wohl fühlt und schon kann er einziehen.
Wichteltüren könnt ihr zum Beispiel online kaufen oder aus Eisstielen und Naturmaterialien selbst herstellen. Diese Tür könnt ihr dann hinstellen oder an einer Wand festkleben.
Einige Wichtel kommen nur in der Weihnachtszeit, wieder andere bleiben das ganze Jahr. Wie euer Wichtel wohl sein wird, wie er aussieht und was er alles so bei euch anstellt? Erzählt uns doch mal von euren zauberhaften Bewohnern. Wir sind gespannt auf eure kreativen Ideen.
Familie Trautmann