Nun ist die Natur vollständig aus dem Winterschlaf erwacht. Die Blumen blühen und die Bäume leuchten im frischen Grün. Überall summt und brummt es. Unter anderem beim Luitpoldplatz trifft man einige Insekten an und immer wieder sind Bienen dazwischen. Doch wisst ihr wo diese Bienen herkommen?
Das verrate ich euch heute. Ihr schaut sogar schon in die Richtung der Bienenkästen, den Häusern der Bienen. Wenn ihr euch vorstellt, dass ihr eine Biene seid, dann fliegt einmal ganz hoch, und zwar auf das Sparkassengebäude obendrauf. Hier stehen nämlich die Bienenkästen. Wahrscheinlich haben sie einen der schönsten Blicke auf Bayreuth und das sogar kostenlos.
Der Ort ist sehr gut für sie geeignet, da sie geschützt sind vor schlimmeren Witterungsbedingungen. Die Bienen fühlen sich hier sehr wohl.
Trotzdem ist das, finde ich, ein sehr ungewöhnlicher Platz für Bienen. Bisher habe ich Bienenkästen nur in Gärten gesehen oder beispielsweise auch im Hofgarten bei der Obstbaumwiese. Wie es zu diesem Platz kam, erklärt uns Jürgen Peter. Er arbeitet bei der Sparkasse Bayreuth und ist außerdem auch Imker.
Ihm gehören die Bienen. Er hat sich extra für uns Zeit genommen, um uns die Bienen zu zeigen, uns einige Tipps für den Umgang mit ihnen zu gegeben und auch wie wir den Bienen helfen können. Vielen Dank dafür!
Die Sparkasse wollte einen Beitrag für die Nachhaltigkeit leisten und kam auf Herrn Peter zu, ob er bereit wäre, einige seiner Bienenvölker auf dem Dach des Gebäudes anzusiedeln.
Gesagt, getan und Bayreuth hatte eine ganze Menge neuer Einwohner. In einem Volk leben zwischen 50 und 60.000 Bienen und auf dem Dach der Sparkasse sind sogar drei Völker beheimatet. Da könnt ihr euch sicher vorstellen, wie es gesummt hat, als wir uns den Bienenkästen genähert haben. Die Bienen waren eifrig dabei unter anderem den gesammelten Nektar in den Bienenstock zu tragen. Hiermit wird das Volk versorgt. Wenn noch etwas übrigbleibt, dann verarbeiten sie den Nektar nach und nach zu Honig, der Futterreserve der Bienen. Hier kommt der Imker zum Einsatz. Er erntet den Honig und lässt den Bienen als neue Futterreserven spezielles Bienenfutter zurück. Ich würde sagen, das ist eine Win-win-Situation. Sowohl für die Bienen, die trotzdem Reserven haben und als auch für uns, da wir uns so ein leckeres Honigbrot schmecken lassen können. Ein Tipp für die Eltern: Es lohnt sich heimischen Honig zu kaufen. Einerseits werden die lokalen Imker unterstützt und andererseits werden keine Zusatzstoffe dem Honig von den Imkern hinzugefügt. Das bedeutet, das Produkt, dass wir essen, wurde allein von den Bienen hergestellt.
Esst ihr auch so gerne Honig wie ich? Könnt ihr euch vorstellen wie weit eine Biene fliegen musste, um dieses Honigglas zu füllen?
Wenn nur eine einzige Biene dieses Glas hätte füllen müssen, dann hätte sie eine Strecke zurücklegen müssen, die ungefähr 3-mal um die Welt gereicht hätte. Puh, ganz schön viel! Gut, dass es sehr viele Bienen in einem Volk gibt, die alle zusammen helfen. Sie bekommen immer wieder Verstärkung von neu geschlüpften Bienen. Herr Peter hat extra eine Brutwabe für uns aus dem Bienenstock herausgeholt, um uns zu zeigen, wie die Bienen schlüpfen
Das hier ist sie. Aus dieser Wabe sind, bzw. werden noch bis zu 6000 Bienen herauskommen. Der blaue Pfeil zeigt auf eine Biene, die sich gerade aus der Wabe befreit.
Die anderen Bienen geben ihr schon Nahrung. Stück für Stück schiebt sie sich immer weiter aus der Wabe heraus. Fast ist es geschafft. Der schwarze Pfeil zeigt auf eine andere Biene, die schon ein Stück weiter ist.
Das dauert nur wenige Minuten und dann ist sie schon draußen. Jetzt beginnt die junge Biene für ihr Volk zu arbeiten und uns unseren leckeren Honig zu ermöglichen. Wie ihr den Bienen etwas zurückgeben könnt, darum geht es in dem nächsten Blogbeitrag.
Ich hoffe, dass ihr auch einiges Neues über Honigbienen erfahren habt und beim nächsten Brunch, so richtig angeben könnt mit eurem Expertenwissen.
Guten Appetit beim nächsten Honigbrot und bis bald
Neele Boderius