Jetzt ist es endlich so weit. Es ist Weihnachten. Das bedeutet oft Stress, puren Stress. Man fährt zu den Geschäften, um die letzten Geschenke zu besorgen und vor allem für die „dieses Jahr schenken wir uns nichts“-Freund*innen, von denen dann doch plötzlich an Heiligabend ein Geschenk hervorgezaubert wird.
Dann hat man zwar die Geschenke, aber die Frage was gekocht werden soll und vor allem wann ist noch ungeklärt. Geht nur einer mit den Kindern in die Kirche und der andere bereitet das Essen vor. Die Gans muss schließlich auch ihre Zeit im Ofen sein. Oder gibt es dieses Jahr Kartoffelsalat mit Würstchen?
Und es geht weiter zu der nächsten Entscheidung: Was ziehe ich an? Das super, coole Kleid, bei dem ich mich zu hundert Prozent erkälte oder doch den heißgeliebten Weihnachtspulli, der sogar blinken kann.
Wie schon gesagt Stress und wahnsinnig viele Entscheidungen und das, obwohl ich meinen Nachbarn noch über den Zaun: „Ich wünsche auch ein besinnliches Fest“ zurufe.
Stopp!! Ich atme tief ein und aus und lasse mir das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen. „Besinnliches Fest!“. Ich denke zurück an die letzten Stunden. Besinnlich war bisher eigentlich gar nichts. Ich spule meinen Tag noch einmal zurück.
Neustart: Jetzt gehe ich nicht einkaufen, sondern sage bei „dieses Jahr schenken wir uns nichts“-Geschenken: „Weißt du was ich dir schenke? Ich schenke dir Zeit. Zeit mit mir zusammen. Einfach um eine Tasse Kaffee zu trinken und sich alles von der Seele zu reden.“
Auch die Entscheidung, die das Essen betrifft, überdenke ich neu. Warum sollten wir nicht alle gemeinsam in die Kirche gehen können? Macht nicht genau das Heiligabend aus? Gemeinsam mit der Familie im Gottesdienst zu sein, am Ende O du fröhliche zu singen und allen „Fröhliche und vor allem besinnliche Weihnachten“ zu wünschen. Ja, das wünsche ich mir. Es muss nicht die Weihnachtsgans sein. Wieso nicht doch Kartoffelsalat mit Würstchen. Hauptsache wir sind alle zusammen um besinnliche Weihnachten zu feiern.
Und besinnliche Weihnachten wünsche ich Euch auch, liebe Leserinnen und Leser.
Liebe Grüße
Neele Boderius
PS: Bei wem wird es dieses Jahr auch der blinkende Weihnachtspulli?