Wenn man Kinder im Kindergarten befragt, was sie später mal werden möchten, dann ist eine der häufigsten Antworten: Ich will zur Feuerwehr. Ein Leben als Feuerwehrmann/-frau stelle ich mir sehr spannend und vor allem sehr abwechslungsreich vor. Doch wie genau so ein Arbeitsalltag aussieht, habe ich mir von Felix Lindner erklären lassen. Er ist schon seit seiner Kindheit bei der Freiwilligen Feuerwehr und ihm macht die Arbeit richtig viel Spaß. Er kennt sich sehr gut mit der Arbeit eines hauptberuflichen Feuerwehrmannes aus.
Doch erst einmal eine kurze Unterscheidung: Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr haben einen anderen Beruf als den eines Feuerwehrmannes und beteiligen sich in ihrer Freizeit am Übungs- und Einsatzdienst der Feuerwehr. Um die Arbeit eines Feuerwehrmannes geht es heute. Sie arbeiten hauptberuflich hier.
Ein Mitarbeiter bei der Feuerwehr muss schon um sieben Uhr seinen Dienst antreten. Dann erfolgt der Wachwechsel. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter, die vorher ihre Arbeitsschicht hatten, den neu Angekommenen erzählen, was in den vergangenen 24 Stunden so los war, ob es Brände oder irgendwelche besonderen Ereignisse gab. Nach dem Wachwechsel werden alle Fahrzeuge kontrolliert. Das ist sehr wichtig, da es bei einem Notruf sehr schnell gehen und alles funktionieren muss. Auch die Drehleiter wird ausgefahren. Wie der Wagen mit der Leiter aussieht, dass seht ihr hier:
Den ganzen Tag über kann es passieren, dass plötzlich ein Einsatz ist. Dann muss alles stehen und liegen gelassen werden. Innerhalb kürzester Zeit fährt das Feuerwehrauto los.
Eine weitere Aufgabe, die mir besonders gut gefällt, ist der Sport. Jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau müssen jeden Tag Sport machen und das während ihrer Arbeitszeit. Es gibt im Feuerwehrgebäude einen Trainingsraum. Wer aber mehr Lust auf eine Runde Fußball hat, kann auf dem eigenen Fußballplatz spielen. Das ist doch mal cool.
Langsam neigt sich der Tag dem Abend zu. Die Arbeitszeit geht von 7 Uhr bis 17 Uhr. Aber jetzt dürfen die Feuerwehrmänner/-frauen noch nicht nach Hause gehen. Sie haben nun Bereitschaftszeit. Das bedeutet sie müssen auf dem Gelände der Feuerwehr bleiben, dürfen aber etwas lesen, einen Film schauen oder schlafen. Hierfür gibt es extra Ruheräume.
Hört sich doch ganz entspannt an. Es ist aber so, dass sie, sobald ein Notruf eingeht, sofort losfahren müssen. Wenn ein Notruf gemeldet wird, dann schrillt ein Alarm durch das ganze Gebäude, bei dem selbst jeder der schläft sofort wach wird. Dann heißt es sich umziehen und ungefähr innerhalb einer Minute im Feuerwehrwagen sitzen. Wenn es schnell gehen muss, dann wird natürlich die Rutschstange benutzt. Das wurde mir einmal gezeigt und damit ist man echt sehr schnell.
Am nächsten Morgen endet die Bereitschaftszeit und man kann nach Hause gehen. Nach dieser anstrengenden und vor allem langen Schicht hat man sich einen ganzen freien Tag redlich verdient.
Wie hat euch der Tag gefallen? Ich muss sagen, dass ich die Einblicke in die Arbeit bei der Berufsfeuerwehr sehr spannend gefunden habe. Was mir besonders gut gefallen hat, war die gute Stimmung und der Spaß, mit dem alle an der Arbeit waren.
Bleibt euer Berufswunsch Feuerwehrmann oder -frau zu werden bestehen? Dann könnt ihr ab sechs Jahren bei der Kinderfeuerwehr und ab zwölf Jahren bei der Jugendfeuerwehr hineinschnuppern.
In dem nächsten Blogbeitrag erfahrt ihr, wie ihr euch bei einem Brand verhalten müsst.
Vielen Dank an Felix Lindner für seine Zeit und das Beantworten der ganzen Fragen.
Bis bald
Neele Boderius