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    Tafel mit der Beschriftung vertrau dir selbst

Mutmach-Geschichten sind vor allem für Kinder gedacht. Meine Tochter ist fünf und hört mit Begeisterung Marie Rosa Vogels Lied „Feige Nuss“ auf dem in jeder Hinsicht wundervollen Album Unter meinem Bett 4: „Ich bin zwar ängstlich, aber dafür bin ich ‚ich‘!“ „Stimmt,“ denke ich, wenn ich dieses Lied höre. Und dass das eine Botschaft ist, die die meisten Erwachsenen sich auch häufiger anhören sollten.

Den Mut zu haben, man selbst zu sein und zu den eigenen Entscheidungen zu stehen, hat eine neue Dimension für mich bekommen, seit ich Mutter bin. Zuvor hatte ich keine Ahnung, wie viele Entscheidungen ich in dieser Rolle werde treffen müssen, für meine Familie und für mich. Entscheidungen, die oft kontrovers diskutiert werden und große Auswirkungen auf uns als Familie, vor allem aber auf das Leben meines Kindes haben werden. Auswirkungen, die natürlich unabsehbar sind, vom Hier und Jetzt, in dem ich diese Entscheidung gemeinsam mit meinem Partner treffen muss.

Zum Beispiel, ob man sich ein Bett mit seinem Neugeborenen teilt oder nicht. Kinderärztinnen warnten uns in den USA dringlichst davor und wiesen auf das Risiko für den Säugling hin, im elterlichen Bett zu ersticken. Andere wiederum sahen im gemeinsamen Familienbett den Grundstein für glückliche und erfüllende zwischenmenschlichen Beziehungen für unser Kind.

Ich habe mich damals lange mit der Entscheidung geplagt. Letztendlich, wie so oft, hat das Leben sie dann für uns getroffen: Ich war beim Stillen nachts so müde, dass ich keine andere Wahl hatte, als mit unserer Tochter in einem Bett zu schlafen—besonders, wenn ich es vermeiden wollte, auf dem Sessel oder Sofa mit ihr einzuschlafen, was alle Expert*innen als noch gefährlicher als das gemeinsame Bett erachteten. Unsere Tochter schläft heute noch einen Großteil jeder Nacht im Familienbett.

Jetzt, wo unsere Tochter bald in die Schule kommen wird, fühle ich mich wieder mit Entscheidungen konfrontiert, die weitreichende Folgen für das Leben unseres Kindes haben werden. Natürlich gibt es in Deutschland das Sprengel-Prinzip und so haben wir wenig Einfluss darauf, in welche Grundschule unsere Tochter geht. Aber es gibt genug Geschichten aus dem Alltag der Grundschülerinnen aus unserem Bekanntenkreis — von Kamera auf den Toiletten, um die Kinder vor Belästigungen Älterer zu schützen, zu dem Leistungsdruck, der zum Alltag der Kinder bereits in der Grundschule zu gehören scheint — um private Angebote zumindest in Erwägung zu ziehen.

Ich weiß, dass das eine privilegierte Position ist, die nicht vielen Eltern offensteht. Und ich weiß auch, dass ich die Erfahrungen meines Kindes nicht kontrollieren und steuern kann. Ob es ihr in der Schule gut geht, hängt von so vielen Faktoren ab, die außerhalb meines Einflusses liegen. Und das ist letztendlich auch gut so. Denn Kinder wachsen an den Herausforderungen und brauchen die Kompetenzen, Probleme auch ohne das Zutun der Eltern zu lösen.

Was ich beeinflussen kann und möchte, ist also nicht so sehr die Lebenswelt, in der mein Kind sich jeden Tag bewegt. Sondern die Beziehung, die wir zueinander haben. Hoffentlich ist sie so tragfähig, dass meine Tochter mir von den Problemen, die sie hat, erzählt. Und hoffentlich finden wir immer wieder gemeinsam Lösungen, die zu uns als Familie passen und die uns darin stärken, unseren Weg zu finden. Vielleicht sind wir dann alle ein bisschen weniger ängstlich. Und bleiben dabei trotzdem ‚wir.‘

Eva Hoffmann

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